Ein Ausdauersport erobert die Welt
Spätestens seit Ende der 90er Jahre ist Walking als Sportart kaum noch aus den Trainingsplänen der Welt wegzudenken. Doch wie kam es eigentlich zum Siegeszug der beliebten Ausdauersportart und vor allem: Warum ist Nordic Walking so gesund?
Erfahren Sie im folgenden Artikel, woher Walking eigentlich stammt und warum es das ideale Herz-Kreislauf-Training für Menschen jeden Alters ist. Selbst Personen mit Problemen mit den Gelenken, Anfänger und Wiedereinsteiger finden im Nordic Walking genau den richtigen Sport, um ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun.
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Nordic Walking – eine Trendsportart mit Geschichte
Schon 1992 begann man in den USA, das rasche Gehen mit Stöcken (pole walking) genauer zu untersuchen. Studien (Stoughton, Karavan und Larkin 1992, Hendrickson 1993) sollten zeigen, inwieweit das Walken Ausdauer, Bewegungsablauf und Immunsystem verbesserte und generell positive Effekte auf Körper und Geist der Probanden hatte. Die Ergebnisse waren durchaus vielversprechend und führten dazu, dass Walking oder „Stockgehen“ als Ausdauersportart anerkannt wurde.
Jedoch mangelte es noch an eigener Ausrüstung wie speziellen Nordic Walking-Stöcken, auch die Technik war längst nicht so ausgereift, wie wir sie heute kennen. Das Interesse hielt sich in Grenzen, die Bewegung schlief zunächst ein.
Nordic Walking – der Siegeszug der Stöcke
Mitte der 90er Jahre entdeckten jedoch finnische Sportler, dass Nordic Walking genau das richtige Ausdauertraining für die Sommermonate sein konnte, um auch in der wärmeren Jahreszeit nicht aus dem Training zu kommen.
Zusammen mit dem finnischen Skistockhersteller Exel entwickelten sie spezielle Nordic Walking-Stöcke mit Handschlaufen, die durch Bewegung der Arme im Rhythmus der Beine helfen, auch die Muskulatur im Oberkörper zu trainieren. Schnell wurde Nordic Walking zu einer beliebten Sommer-Sportart in Finnland und Skandinavien.
Bald entdeckten auch Fitnessbewusste in Deutschland, Österreich und der Schweiz Nordic Walking als effektives Training für sich.
Der Siegeszug der Nordic Walker begann und bald gehörte der Nordic Walking-Stock zur Ausrüstung vieler Profi- und Freizeitsportler.
Warum ist Nordic Walking so gesund?
Ähnlich wie andere Ausdauersportarten hilft Walking als effektives Ganzkörpertraining, das Herz-Kreislaufsystem zu stärken und so beispielsweise den Blutdruck dauerhaft zu senken. Zugleich ist Nordic Walking schonender für die Gelenke als beispielsweise Jogging – vor allem dann, wenn spezielle Nordic Walking-Schuhe verwendet werden.
Brauche ich Nordic Walking-Schuhe?
Vor allem übergewichtige Personen oder solche, denen die Gelenke Probleme bereiten, sollten für das Walken spezielle Nordic Walking-Schuhe in Betracht ziehen. Sie helfen einerseits, den Abrollprozess beim Nordic Walking zu unterstützen und sind andererseits weniger gedämpft als beispielsweise Laufschuhe.
So helfen sie auch Ungeübten, ihren Bewegungsablauf beim Walken optimal anzupassen.
Im Vergleich zum gemütlichen Spazierengehen ist Nordic Walking meist schneller und trainiert dank des Einsatzes von Stöcken den gesamten Körper. Durch die zusätzliche Bewegung der Arme wird die Koordinationsfähigkeit geschult, Unsicherheiten bei Bewegungen – besonders in unebenem Gelände – werden abgebaut.
Die Vorteile beim Nordic Walking im Überblick
- Der Herz-Kreislauf-System wird durch den vermehrten Einsatz der Arme gestärkt.
- Der Verwendung von Stöcken entlastet die Fuß-, Knie- und Hüftgelenke noch stärker als das Gehen im Vergleich zum Joggen – besonders Anfänger steigen so schonend ein.
- Die Sauerstoffaufnahme beim Training ist höher als beim normalen Gehen und ähnlich zu anderen Sportarten wie Jogging.
- Der Kalorienverbrauch ist deutlich höher (bis zu 40%) als beim Gehen ohne Stöcke, da der Abstoß mit den Stöcken noch mehr Muskeln (Arme und Rücken) beansprucht.
- Verspannungen im Oberkörper (vor allem Nacken-Schulter-Bereich) werden durch den stärkeren Einsatz der Arme gelöst.
- Die Bein-Muskeln und die Muskular des Gesäßes, der Schultern, der Brust und der Arme wirdgestärkt, insbesondere die seitliche Beweglichkeit der Wirbelsäule und des Nackenbereichs wird verbessert.
- Die Bewegung auf unebenem Terrain wird sicherer.
Brauche ich einen Nordic Walking-Trainer?
Gerade für Anfänger kann es sinnvoll sein, sich einem Nordic Walking-Kurs anzuschließen. Wie für jeden anderen Sport auch, kann man hier die richtige Technik des Walkings lernen, erhält nützliche Informationen zur richtigen Ausrüstung und weitere praktische Tipps rund um den Stock.
Außerdem macht Nordic Walking in der Gruppe natürlich viel mehr Spaß als allein. Beim gemeinsamen Walking kann man sich prima unterhalten und lernt so ganz einfach neue Leute kennen.
Dabei sollte man nur darauf achten, sich eine Gruppe zu suchen, mit der man im wahrsten Sinne des Wortes Schritt halten kann. Fortgeschrittene Walker können ziemlich schnell werden!
Nordic Walking bleibt in!
Nordic Walking ist längst kein neuartiger Trend-Sport mehr. Damit es trotzdem nicht langweilig wird, entwickeln sich immer neue Formen der beliebten Sportart, darunter Hill Walking, Zen Walking oder Nordic Dogging, bei dem auch der fellnasige Freund mit-walken darf.
Auch in Deutschland gibt es mittlerweile spezielle Nordic Walking Parks, die Anfänger und Fortgeschrittene besonders einladende Landschaften führen und der Sportart so noch einen zusätzlichen Reiz verleihen.
Wer noch Anschluss an eine Walking-Gruppe sucht, findet hier sicher schnell Gleichgesinnte.
Worauf warten Sie noch? Stöcke geschnappt und los!