Nordic Walking im Winter
Winterschlaf? Von wegen! – Ganzjahressport Nordic Walking
Der Name verrät es schon: Nordic Walking kommt aus dem hohen Norden. In skandinavischen Ländern nutzten es Winter-Sportler als Überbrückungs-Sportart, um in den Sommermonaten nicht aus dem Training zu kommen.
Das heißt aber nicht, dass deine Stöcke in den Winterschlaf gehen müssen!
Mit den folgenden Tipps bist du zu jeder Jahreszeit und bei allen Temperaturen mit deinen Stöcken unterwegs. Dein Immunsystem wird es dir danken!
Nordic Walking bei Nässe & Regen
Egal, ob Sommer oder Winter: Walken ist auch bei Nässe kein Problem. Achte gerade bei zusätzlichem Wind darauf, dich dem Wetter entsprechend zu kleiden, um dich nicht zu erkälten. Hier kommt wieder das beliebte Zwiebelprinzip zum Einsatz, das wir hier genauer erklären.
Sollte es in Herbst und Winter durch Laub und Matsch auf deinen Lieblingsstrecken rutschig sein, helfen dir deine Nordic Walking-Stöcke sogar, einen sichereren Halt zu bekomme.
Achte darauf, ordentliche Schuhe zu tragen, die nicht nur die Belastung der Gelenke verringern und dir helfen, gut abzurollen – sie sollten auch über eine entsprechendes Sohlen-Profil verfügen, das dich gut und sicher durch den Matsch bringt. Dass deine Schuhe ausreichend wasserdicht sein sollten, müssen wir nicht extra erwähnen, oder?
Richtig Laufen bei Schnee und Glätte
Achte beim Nordic Walking im Winter und vor allem bei Schnee und Eis darauf, dass du sicher und stabil laufen kannst. Deine Stöcke helfen dir, sicheren Halt zu finden – du solltest aber unbedingt die Bewegungsabläufe (besonders das Abrollen der Füße) sicher durchführen können, ohne wegzurutschen und Gefahr zu laufen, Bänder und Sehnen zu überdehnen.
Ist der Boden so sehr gefroren, dass du nicht mehr Walken kannst, ohne wegzurutschen, such dir eine andere Route oder verzichte für einige Zeit auf das Nordic Walking.
Nordic Walking im Winter – die zehn Gebote
Erstes Gebot: Nicht bei Gewitter und nur mit ordentlicher Ausrüstung bei Glätte walken! Es macht keinen Sinn, auch nicht beim Nordic Walking, sich mühsam mit unbeholfenen Schritten auf den Beinen zu halten. Man wird nicht warm, man kommt nicht zu einer vernünftigen Bewegung. Wenn man sich die Knochen gebrochen oder verstaucht hat, fallen die nächsten Trainingseinheiten in jedem Fall aus – Glatteis hin oder her.
Zweites Gebot: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Ähnlich wie bei Regen & Nässen gilt auch hier das Zwiebelschalenprinzip: Luftdurchlässige Funktionskleidung ist zu bevorzugen. Baumwollkleidung, die Feuchtigkeit (Schweiß) aufnimmt und speichert, sollte nach dem Gehen sofort gewechselt werden, um die Gefahr einer Erkältung zu vermeiden.
Ein kurzer, schneller Wechsel der Kleidung im Freien (auch bei Kälte) ist übrigens kein Problem. Die Hautgefäße verengen sich und halten so die Körperwärme zurück. Der Körper kann langsam abkühlen. Bis das soweit ist, hast du die trockene Kleidung bereits angezogen.
Wenn du mit dem Auto zum Wandertreff fährst, sollte die Temperatur im Wagen nicht zu hoch sein, damit der Temperatursprung beim Aussteigen nicht zu groß ist.
Drittes Gebot: Bring Licht in die Dunkelheit! Möglichst helle Kleidung, fluoreszierende Kleidung oder Streifen auf der Kleidung, Stirnlampe, Arm- oder Beingürtel mit Lichtern oder eine kleine Taschenlampe in der Hand: Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu sichern. Wichtig ist, dass du vorne und hinten beleuchtet bist, ob allein oder in der Gruppe. Es geht schließlich nicht nur darum, dass du etwas siehst, sondern vor allem, dass man dich gut sehen kann.
Viertes Gebot: Bei einer Erkältung, ob mit oder ohne Fieber, solltest du auf Nordic Walking verzichten oder zumindest die Touren verkürzen und nur bei halbwegs gutem Wetter walken. Je nach Schwere der Erkrankung kann es auch nötig sein, eine längere Trainings-Pause einlegen (bei einer schweren Grippe vier bis sechs Wochen). Die Folgen einer Pause sind nicht so schlimm wie die einer verschleppten Erkältung. Auch eine Lungenentzündung ist kein Spaß.
Fünftes Gebot: Während der Wintermonate solltest du dich generell länger aufwärmen. Beginne nicht gleich auf dem Parkplatz mit Aufwärmübungen, sondern wärme dich zunächst im zügigen Schritttempo ohne Laufstil auf. Die Aufwärmstrecke kann bis zu einem Kilometer betragen. Weitere Tipps und Tricks zum richtigen Warm-up findest du hier.